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«Um konkurrenzfähig zu bleiben, braucht es einen wachen und offenen Geist»
Sandrine Orlando und Thomas Vock gehören zum ersten Jahrgang der Swiss Accounting Stars. Als Gewinner:innen des Awards «Bester Abschluss im Fach Datenmanagement» sind die beiden perfekte Botschafter:innen für eine Weiterbildung in den Bereichen Treuhand, Finanz- und Rechnungswesen. Im folgenden Beitrag sprechen sie über ihr Erfolgsrezept – und ihre Faszination für die Zahlenwelt.
Die Idee hinter dem Event «Accounting Stars» des Schweizer Verbands SwissAccounting (ehemals: veb.ch) ist ebenso einfach wie wichtig: Herausragende Leistungen im Rechnungswesen sollen gewürdigt und der Mehrwert der höheren Berufsbildung ins Rampenlicht gestellt werden. Die Preisverleihung vom 13.9.2024 war den besten Absolvent:innen der vergangenen beiden Prüfungsjahrgänge in den Bereichen Treuhand, Finanz- und Rechnungswesen gewidmet. In der Kategorie «Bester Abschluss im Fach Datenmanagement» gingen die Auszeichnungen an Thomas Vock und Sandrine Orlando. Als Partner des Anlasses offeriert der Kaufmännische Verband Schweiz den beiden ein CAS ihrer Wahl bei der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich im Bereich Controlling.
Thomas Vock erzielte mit der Note 6 ein perfektes Ergebnis (Jahrgang 2024), Sandrine Orlando erreichte mit einer 5.5 die Bestnote ihres Jahrgangs (2023). «Ich wusste gar nicht, dass es Auszeichnungen für die Abschlüsse gibt – umso überraschter war ich, selbst eine zu erhalten», sagt sie. Rückblickend überwiegt bei der 28-jährigen Global FP&A Managerin der Bucherer AG vor allem eine Emotion: «Ich bin sehr stolz auf meine Leistung. Die Auszeichnung bestätigt, dass sich der Aufwand fürs Lernen gelohnt hat.» Thomas Vock beschreibt ähnliche Gefühle: «Natürlich bin ich stolz, ein so herausragendes Ergebnis erreicht zu haben», sagt der 34-jährige Controller der R. Nussbaum AG.
«Ich bin sehr stolz, ein so herausragendes Ergebnis erreicht zu haben»Thomas Vock, Controller bei der R. Nussbaum AG
Praxisnähe ist für den Erfolg entscheidend
Für Thomas Vock war die Praxisnähe der Weiterbildung ein entscheidender Faktor für sein hervorragendes Abschneiden: «Dass ich im Bereich Datenmanagement den besten Abschluss erzielt habe, spiegelt sicherlich auch meine aktuelle berufliche Tätigkeit wider.» Tatsächlich verbringt Vock etwa 50% seiner Arbeitszeit mit Auswertungen von Daten und insbesondere der Nutzung des Geschäftsanalyse-Dienstes Power BI – beides zentrale Themen seiner Weiterbildung.
Die Praxisorientierung war für Thomas Vock und Sandrine Orlando ein wesentliches Auswahlkriterium für ihre Weiterbildung. «Ich verfüge über einen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre», erklärt Sandrine Orlando. «Auf der Suche nach einer praxisnahen Weiterbildung entschied ich mich, die Ausbildung zur Expertin in Rechnungslegung und Controlling in Angriff zu nehmen.»
Auch für Thomas Vock war die Nähe zum Berufsalltag ausschlaggebend. «Ursprünglich hatte ich vor, nach meinem HF-Studiengang als Betriebswirtschafter ein Bachelor-Studium in Betriebsökonomie anzuhängen», erklärt er. Allerdings habe er noch nie besonders für das Schreiben von umfangreichen Dokumentationen wie einer Bachelor-Arbeit gebrannt, wie er schmunzelnd gesteht. «Aus- und Weiterbildungen, die einen engen Praxisbezug haben, liegen mir viel mehr. Deshalb habe ich mich für den Bildungsgang mit der höheren Fachprüfung HFP entschieden.»
«Ich wollte etwas Praxisorientierteres und habe deshalb die Ausbildung zur Expertin in Rechnungslegung und Controlling gestartet.»Sandrine Orlando, Global FP&A Managerin bei der Bucherer AG
«Man darf nicht stehen bleiben»
Beide betonen, dass sich die versprochene Praxisnähe der Weiterbildung bewahrheitet hat. Sandrine Orlando fand das Fach Controlling und Kostenrechnung besonders faszinierend. «Ich konnte viele der Inhalte direkt in meiner Rolle bei Bucherer anwenden und dadurch meinen Verantwortungsbereich im Unternehmen deutlich erweitern», erklärt sie.
Thomas Vock schätzte es besonders, dass die Dozierenden allesamt einen engen Bezug zur Berufswelt mitbrachten. Sie waren sehr stark darin, einen Bogen zwischen Theorie und Praxis zu spannen. » Insbesondere von den Fächern Kostenrechnung und Konsolidierung habe er stark profitiert.
Für beide steht fest, dass Weiterbildungen ein Schlüsselfaktor für den Erfolg sind – sowohl beruflich wie auch persönlich. «Man darf nicht stehen bleiben, egal in welchem Bereich», betont Sandrine Orlando. Und Thomas Vock fügt an: «Für mich ist kontinuierliche Weiterbildung essenziell – nicht nur, weil dieses Engagement in der heutigen Gesellschaft oft als Voraussetzung für beruflichen Erfolg gilt, sondern vor allem, um neues Wissen und zusätzliche Skills zu erwerben.»
«Für mich ist kontinuierliche Weiterbildung essenziell – nicht nur, weil dieses Engagement in der heutigen Gesellschaft oft als Voraussetzung für beruflichen Erfolg gilt.»Thomas Vock, Controller bei R. Nussbaum AG
Neue Rollen, neue Ziele
Schon jetzt hat die – wortwörtlich ausgezeichnete – Weiterbildung im Berufsalltag der beiden Spuren hinterlassen: «Ich konnte von einer eher lokalen Funktion in eine globale Rolle wechseln», berichtet Sandrine Orlando. Eines ihrer Ziele ist es, bald ein eigenes Team führen zu dürfen. Der Wissensdurst der jungen Frau ist derweil noch lange nicht gestillt. «Ich hoffe, in Zukunft noch ganz viel Neues lernen zu dürfen!»
Auch Thomas Vock strebt kurz- bis mittelfristig eine Führungsfunktion an: «Einerseits, um Themen aus meiner Weiterbildung in der Praxis nutzen zu können, andererseits aber auch, um Mitarbeiter:innen mein Fachwissen weitergeben zu können.» Durch diesen Wunsch, Gelerntes zu teilen, hat sich für Thomas Vock noch ein anderes Ziel manifestiert. «Ich könnte mir sehr gut vorstellen, nebst meiner hauptberuflichen künftig eine Dozententätigkeit auszuüben, um mein Wissen anderen weiterzugeben.»
«Ich durfte nach meiner Weiterbildung mehr Verantwortung übernehmen.»Sandrine Orlando, Global FP&A Managerin bei der Bucherer AG
Zukunft des Rechnungswesens: Keine Angst vor Veränderung
Sandrine Orlando und Thomas Vock sind sich einig, dass sich die Berufsbilder im Rechnungswesen weiterentwickeln werden. Als Beispiel dafür nennen sie den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Aktuell spielt KI im Berufsalltag der beiden noch eine geringe Rolle – doch beide sind überzeugt, dass die neuen Technologien schon bald stärker in die Arbeitsprozesse einfliessen werden.
Thomas Vock betont darüber hinaus, dass Digitalisierung weit mehr als nur den Einsatz von KI umfasst: «In vielen Unternehmen gibt es immer noch zahlreiche Prozesse, die auch ohne KI digitalisiert werden könnten, was Zeit und Ressourcen spart.» Gleichzeitig erkennt er das Potenzial von KI: «Künstliche Intelligenz könnte dazu beitragen, Prognosen im Controlling präziser darzustellen.» Für Thomas Vock ist deshalb klar: «Um in einem sich wandelnden Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, braucht es einen wachen und offenen Geist. Man muss bereit sein, Veränderungen anzunehmen und neue Tools auszuprobieren.»
Damit schliesst sich der Kreis zum Thema Weiterbildung. Sandrine Orlando und Thomas Vock haben eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig kontinuierliches Lernen ist, um in der dynamischen Finanz- und Treuhandbranche erfolgreich zu bleiben. Als «Accounting Stars» sind sie Vorbilder, die den Weg in die Zukunft weisen.
Veröffentlicht am: 5.11.2024
Autor:in: Daniel Schriber
Über die «Accounting Stars» von SwissAccounting
Am 13.9.2024 fand in Zürich zum ersten Mal der Event «Accounting Stars» von SwissAccounting (ehemals veb.ch) statt. An dem Abend wurden die Erfolge der letzten Prüfungsjahrgänge 2023 und 2024 gefeiert. SwissAccounting verlieh gemeinsam mit seinen Partner:innen, dem Kaufmännischen Verband Schweiz und Abacus, Awards in verschiedenen Fachgebieten an die besten Absolvent:innen.
Über Thomas Vock
Thomas Vock (34) startete seine berufliche Laufbahn mit einer Lehre als Logistiker bei der Planzer Transport AG. Im Anschluss absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung, wobei er erste Erfahrungen im Rechnungswesen sammelte. Nach Stationen als Teamleiter in der Logistik und im Bereich des Lean Managements, wechselte er 2020 ins Controlling der R. Nussbaum AG – einem Schweizer Entwickler, Hersteller und Vertreiber von Armaturen und Systemen für die Haustechnik. Privat ist er seit 25 Jahren leidenschaftlicher Schütze bei der Pistolensektion Wohlen.
Über Sandrine Orlando
Sandrine Orlando (28) absolvierte die Bezirksschule im Aargau und die Kantonsschule Wohlen, bevor sie an der Universität Bern ein Studium der Betriebswirtschaftslehre absolvierte. 2018 begann sie bei EY in Aarau in der Wirtschaftsprüfung, ehe sie nach eineinhalb Jahren zur Bucherer AG ins Controlling wechselte. Bei dem Uhren- und Schmuckkonzern hat sie sich in viereinhalb Jahren von Junior Controllerin zur Global FP&A Managerin im Retail-Bereich entwickelt. Als frischgebackene Mutter von Zwillingen tankt sie Energie bei Spaziergängen mit dem Hund und geniesst die Zeit mit Familie und Freund:innen.