Das Bildungssystem der Schweiz ist einzigartig: Ungefähr die Hälfte aller Jugendlichen absolvieren eine duale Berufsbildung. Indem Schule und Arbeit miteinander verbunden werden, erhalten Jugendliche eine qualitativ hohe Ausbildung, gepaart mit Praxiserfahrung und einem direkten Zugang zum Arbeitsmarkt. 

Die Einzigartigkeit des Schweizer Bildungssystems liegt aber vor allem in seiner Durchlässigkeit: Nicht nur ist ein Wechsel fast zu jedem Zeitpunkt möglich; Jugendliche, wie auch erfahrene Berufsleute, können auch auf unterschiedlichen Wegen zu ihrem Ziel gelangen. Wer den Weg der Berufsbildung wählt, kann mit Weiterbildungen sukzessive auf höhere Bildungsstufen gelangen und seine Karriere- und Lohnaussichten steigern. Es stehen alle Türen offen.

Die Grundbildung vermittelt die zur Ausübung eines Berufs notwendigen Fertigkeiten, Kenntnisse und Haltungen und bereitet Jugendliche und junge (oder auch etwas ältere) Erwachsene ideal auf die Berufswelt vor. Sie erfolgt in einer 2-jährigen Grundbildung mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) oder einer 3- bis 4-jährigen Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Zur Auswahl stehen rund 250 Lehrberufe. Allein die kaufmännische Grundbildung kann in 19 Ausbildungsbranchen absolviert werden.

Die Grundbildung öffnet eine Vielzahl von Berufsperspektiven: In Ergänzung zur 3- bis 4-jährigen Grundbildung kann beispielsweise die Berufsmaturität absolviert werden, die zu einem Studium an den Fachhochschulen befähigt. Auch Erwachsene können den Abschluss einer beruflichen Grundbildung erlangen.  

Um mit dem Wandel in der Arbeitswelt mithalten und künftigen Lernenden erstklassige Perspektiven bieten zu können, gestaltet der Kaufmännische Verband Schweiz verschiedene Grundbildungen aktiv mit. Er ist derzeit Träger bzw. Mitträger folgender Berufsbilder:

Die höhere Berufsbildung hat seit jeher einen hohen Stellenwert in der Schweiz. Rund 28000 Personen pro Jahr machen einen Abschluss im Bereich der höheren Berufsbildung. Sie ermöglicht Berufsleuten anspruchsvolle Weiterbildungen in ihrem Fachgebiet auf Tertiärstufe. Allein im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Bereich gibt es über 100 Berufsbilder.

Die Berufsprüfung führt zu einem eidgenössischen Fachausweis (FA), darauf aufbauend kann man in vielen Bereichen auch eine höhere Fachprüfung ablegen, wodurch ein eidgenössisches Diplom erlangt wird. Ein anderer Weg innerhalb der höheren Berufsbildung ist ein Abschluss an Höheren Fachschulen, der ebenfalls zum Tragen eines eidgenössisch anerkannten Abschlusses berechtigt.

Mit dem zunehmenden Arbeitskräftemangel dürfte die Nachfrage nach praxisnahem, vertieftem Fachwissen steigen. Studien zeigen, dass kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Kompetenzen an Bedeutung gewinnen. Sie sind vielfältig anwendbar und gerade in Bezug auf die Digitalisierung und Automatisierung – wo Kreativität, analytisches Denken sowie Entscheidungs- oder Problemlösefähigkeiten wichtig sind – sehr gefragt. Während der Vorbereitung auf eine eidgenössische Prüfung kann man diese Qualifikationen im Bereich der Unternehmensführung «on the job» erlangen und gleichzeitig im Erwerbsleben verbleiben.

Der Kaufmännische Verband Schweiz setzt sich für vielfältige Laufbahn- und Karrieremöglichkeiten im kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Umfeld ein. Er ist derzeit Träger bzw. Mitträger folgender Berufsbilder:

Digitalisierung, Tertiärisierung und eine kürzere Halbwertszeit des Wissens zeichnen den Strukturwandel innerhalb der Wirtschaftssektoren aus. Diese Entwicklungen in Richtung Dienstleistungsgesellschaft führen zu neuen Berufsbildern und Beschäftigungsverhältnissen und erfordern neue Lern- und Arbeitsformen. Um mit den Veränderungen mithalten und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts frühzeitig reagieren zu können, muss das Schweizer Bildungssystem agiler und flexibler werden. Dafür braucht es ein breites Angebot an Aus- und Weiterbildungen, vielfältige Akteure sowie die entsprechenden rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen.

Bildung ist die Antwort auf die Herausforderungen unserer Zeit: Denn nur wenn die Rahmenbedingungen des Bildungssystems stimmen, können sich alle Arbeitnehmende ein Leben lang weiterbilden. Deshalb macht sich der Kaufmännische Verband Schweiz auf verschiedenen Ebenen für ein hochwertiges und zugängliches Bildungssystem stark.

Entsprechend nimmt der Kaufmännische Verband Schweiz nicht nur in verschiedenen Trägerschaften Einsitz. Er engagiert sich ausserdem in Gremien und Kooperationsprojekten. So ist er u.a. im Vorstand des Schweizerischen Verbands für Weiterbildung (SVEB), im Stiftungsrat von SwissSkills und in der Expert:innengruppe von BerufsbildungPlus vertreten. Zusätzlich führt er die Geschäftsstelle von dualstark und vertritt die Interessen der kaufmännisch-betriebswirtschaftlichen Arbeitnehmenden im Vorstand.