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CHF 300.- mehr: Sicherheit für Mitarbeitende im Tieflohnbereich

10.8.2023 - Die Teuerung und die dadurch bedingte negative Reallohnentwicklung in den letzten Jahren trifft die Mitarbeitenden im Tieflohnbereich überproportional stark. Der Kaufmännische Verband Schweiz und Angestellte Schweiz fordern deshalb mindestens CHF 300.- Lohnerhöhungen pro Monat für Mitarbeitende, welche bis anhin unter CHF 4200.- verdient haben. Angesichts der aktuellen Wirtschaftslage, der weiterhin hohen Teuerungsrate, der stetig steigenden Lebenshaltungskosten und der daraus resultierenden negativen Reallohnentwicklung fordern die beiden Angestelltenverbände bis zu 4.5% mehr Lohn ab 2024.

Es ist eine unbestrittene Tatsache: Die Lebenskosten steigen stetig durch die Inflation. Kaum gestiegen sind hingegen die Löhne der Arbeitnehmer:innen, insbesondere im Tieflohnbereich. Die bescheidenen Lohnerhöhungen in den letzten Jahren gleichen die steigenden Lebenskosten kaum mehr aus. Der Kaufmännische Verband Schweiz und Angestellte Schweiz fordern deshalb bis zu 4.5% mehr Lohn ab 2024. Dies gilt insbesondere für diejenigen Unternehmen, die letztes Jahr ihren Angestellten den vollen Teuerungsausgleich nicht gewährt haben. Das bedeutet: Jede unternehmerische Situation muss im geforderten Rahmen individuell betrachtet werden. Ausnahme sind Tieflohnberufe. Dort muss ein Reallohn-Verlust vermieden werden.

Gewinne steigen, Löhne sinken: Das geht so nicht weiter

Unternehmen machen Gewinn: Sie präsentieren gute bis sehr gute Unternehmenszahlen am Laufmeter. Von dem bemerken die Mitarbeitenden in den Lohnverhandlungen wenig bis nichts. Oder sie werden vertröstet auf später. «Jedes Jahr steigt die Produktivität der Arbeitnehmenden und damit die Gewinne der Unternehmen», sagt Michel Lang, Leiter Sozialpartnerschaft beim Kaufmännischen Verband Schweiz. «Wir erleben derzeit eine aussergewöhnliche Situation: einen robusten Arbeitsmarkt und – damit wohl zusammenhängend – ein aktuell noch ungebrochenes Konsumverhalten der Privathaushalte. Und doch müssen viele Haushalte eine Realeinkommenssenkung verkraften, während Unternehmen die Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten. Unsere Lohnforderungen sind deshalb legitim und notwendig.» Notwendig sind die geforderten Lohnerhöhungen auch deshalb, weil die Kaufkraft der Angestellten für die Schweizer Volkswirtschaft von evidenter Bedeutung ist: Sinkt die Kaufkraft, hat dies unmittelbare, negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.

Attraktive Löhne als Investition gegen den Arbeitskräftemangel

Die stetig ansteigenden Lebenshaltungskosten treffen Menschen im Tieflohnsektor überproportional hoch und haben gravierende Folgen: Viele von ihnen haben schlicht keine finanziellen Reserven und Kapazitäten mehr. Der Kaufmännische Verband Schweiz und Angestellte Schweiz fordern deshalb einen besonderen Effort von den Unternehmen mit Fokus auf Personen mit geringem Einkommen in Form einer Lohnerhöhung von mindestens CHF 300.- pro Monat für Mitarbeitende, die bei Vollzeit weniger als CHF 4200.- pro Monat verdienen. «Die Menschen im Tieflohnsektor müssen die Sicherheit haben, dass sie keinen Reallohn-Verlust erleiden. Deshalb spielt der geforderte Mindestbeitrag eine wichtige Rolle», sagt Stefan Studer, Geschäftsführer von Angestellte Schweiz. In Zeiten von akutem Fachkräftemangel investieren Unternehmen zudem in ihre eigene Zukunft, wenn sie attraktive Entlöhnung bieten. Noch nie waren so viele Leute willig, ihre Stelle zu wechseln. Und noch nie war der Zeitpunkt für sie so günstig, wie jetzt. «Wer Fachkräfte halten will oder an Bord holen muss, der muss Geld bereitstellen», so Stefan Studer.

Kontakt

Michel Lang

Leiter Sozialpartnerschaft, Kaufmännischer Verband Schweiz
T T +41 44 283 45 53
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Michel Lang

Kommunikation

Kaufmännischer Verband Schweiz
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