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Stress abbauen: Praktische Tipps für ein entspanntes Leben

Wie gestresst fühlen Sie sich auf einer Skala von 1 bis 10? Stress zeigt sich oft durch Schlafstörungen, Verspannungen oder emotionale Erschöpfung. Erfahren Sie von der Psychotherapeutin Raffaela Witting, wie Stress entsteht, welche Auswirkungen er auf Ihre Gesundheit hat und welche einfachen Übungen helfen, Stress abzubauen. Ausserdem gibt die Expertin wertvolle Tipps zur Stressbewältigung.

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Was ist Stress?

Medizinisch gesehen ist Stress eine Schutzreaktion des Körpers auf Bedrohungen oder Anforderungen. Hormone wie Adrenalin oder Cortisol werden ausgeschüttet, um zusätzliche Energie bereitzustellen. Die Herzfrequenz wird gesteigert, die Atmung beschleunigt, der Blutdruck erhöht, um den Körper auf eine schnelle Reaktion vorzubereiten. «Stress funktioniert wie ein Gaspedal im Leben, das Reserven mobilisiert», so formuliert es die Psychotherapeutin Raffaela Witting. Doch ständiger Stress kann auf Dauer der Gesundheit schaden.

Arten von Stress

Fachleute unterscheiden zwei Arten von Stress.

Eustress: positiver Stress
Ein Beispiel für Eustress, also positiven Stress, ist ein Auftritt vor Publikum, die eigene Hochzeit oder eine sportliche Herausforderung. Der Druck, es gut machen zu wollen, motiviert uns und steigert Konzentration und Leistungsfähigkeit. Wir spüren einen Energieschub, der uns hilft, Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.

Distress: negativer Stress
Der negative Stress geht oft mit Gefühlen wie Wut, Angst und Hilflosigkeit einher. Distress entsteht, wenn wir uns überfordert fühlen und die Situation als bedrohlich wahrnehmen. Er wirkt langfristig schädlich auf den Körper: Distress erhöht den Blutdruck, schwächt das Immunsystem und kann zu chronischen Gesundheitsproblemen führen.

«Stress funktioniert wie ein Gaspedal im Leben, das Reserven mobilisiert»
Raffaela Witting, Psychotherapeutin

Wie entsteht Stress?

«Ursprünglich war Stress ein Schutzmechanismus, der half, gefährlichen Situationen zu entkommen», sagt Psychotherapeutin Raffaela Witting. «Heute hingegen wird er oft durch unsichtbare Belastungen ausgelöst. Äussere Stressoren wie laute Umgebungen oder Zeitdruck und innere Stressoren wie Überforderung tragen dazu bei.» Stressquelle Nummer eins sei die Arbeitsbelastung, sagt die Expertin, Zeitdruck, ständige Erreichbarkeit und generell hohe Anforderungen im Berufsleben.

Stressauslösende Faktoren:

  • Druck im Alltag in Schule oder Beruf
  • Überforderung im Alltag (Mental Load)
  • Finanzielle Schwierigkeiten
  • Körperliche und seelische Leiden
  • Lebensereignisse: Tod, Trennung, Arbeitslosigkeit, Krieg etc.
  • Mobbing

Wie erkenne ich Stresssymptome?

Was als Stress empfunden wird, ist sehr subjektiv. «Und manchmal ist Stress nur schwer zu bemerken, besonders wenn er sich schleichend aufbaut», sagt die Psychotherapeutin. Schwierigkeiten zu entspannen, anhaltende Müdigkeit und ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung sind wichtige Hinweise. Auch Warnsignale wie Vergesslichkeit, häufige Fehler und sozialer Rückzug weisen auf eine körperliche oder psychische Belastung hin.

Stresssymptome: 

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gedankenkreisen
  • Gereiztheit und Ruhelosigkeit
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Magenprobleme und Verdauungsstörungen
  • Herzrasen
  • Infektanfälligkeit durch ein geschwächtes Immunsystem
  • Verspannungen
  • Kopf- und Rückenschmerzen

Welche Folgen gibt es, wenn Sie den Stress nicht reduzieren? 

Unkontrollierter Stress kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre Lebensqualität, Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit haben, körperliche Beschwerden und psychische Probleme verursachen, in schweren Fällen Depressionen, Angststörungen oder auch zu einem Burn-out führen. 

Burn-on, die Vorstufe des Burn-outs

Burn-on ist eine kritische Vorstufe des Burn-outs und ein Zeichen chronischer Überlastung. «Während beim Burn-out das Gefühl des Ausgebranntseins dominiert, bedeutet Burn-on, dass man dauerhaft brennt», erklärt Raffaela Witting. Betroffene haben trotz anhaltender Belastung und Erschöpfung noch eine gewisse Freude an ihrer Arbeit und funktionieren weiterhin. Sie stehen zwar unter Dauerstress und fühlen sich erschöpft, können ihre Aufgaben aber noch bewältigen.

Gibt es Menschen, die anfälliger für Stress sind? 

Menschen mit hohem Verantwortungsbewusstsein und der Bereitschaft, sich übermässig zu verausgaben, sind anfälliger für Stress. Auch Menschen, die sich stark über Leistung und Erfolg definieren. «Glaubenssätze und innere Überzeugungen spielen eine grosse Rolle», sagt Raffaela Witting. «Zum Beispiel wenn jemand glaubt, immer perfekt sein zu müssen oder keine Fehler machen zu dürfen. Negative Gedankenmuster, wie das Gefühl, nicht gut genug zu sein oder Erfolg nicht verdient zu haben, verstärken den Stress.» Ihre Tipps:

  • Machen Sie sich Ihre Glaubenssätze bewusst.
  • Hinterfragen Sie Ihre Gedanken, besonders in stressigen Situationen: Sind sie konstruktiv, sind sie hilfreich?
  • Trainieren Sie, negative Gedankenmuster zu verändern und positiv zu gestalten.
  • Haben Sie Geduld, denn dieser Prozess braucht Zeit.

Tipps zur Stressbewältigung im Video

Wie steuern Sie den Ruhenerv Parasympathikus an? Wie können Sie Stress «wegatmen»? Im KPT TALK gibt Psychotherapeutin Raffaela Witting Tipps zur Stressbewältigung.

Erstmals veröffentlicht am: 23.02.2025

Autor:in: 

Natalie Portmann
Projektleiterin Kommunikation & Community Managerin (Unternehmenskommunikation KPT)

«Und manchmal ist Stress nur schwer zu bemerken, besonders wenn er sich schleichend aufbaut»
Raffaela Witting, Psychotherapeutin

KPT

Die KPT gehört zu den zehn grössten Krankenkassen der Schweiz. Rund 700 Mitarbeitende bieten den knapp 600 000 Versicherten das, was sie wirklich brauchen: Beste Preis-Leistung und höchste Kundenzufriedenheit. Als Genossenschaft übernimmt die KPT gesellschaftliche Verantwortung und ist immer für ihre Kundinnen und Kunden da – ob gesund oder krank. 

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