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«Ich fühle mich wirklich gut»
Dylan beendet sein erstes Jahr der KV-Lehre in der Marketingabteilung des Westschweizer Hauptsitzes von Coop in Vufflens-la-Ville (Waadt). Er schildert seine Eindrücke aus dem Berufs- und Schulalltag, erzählt von den Schwierigkeiten, die er bei der Umsetzung von Praxisaufträgen hat, und spricht über sein gestiegenes Selbstbewusstsein im Umgang mit seinen Kolleginnen und Kollegen.
Wie hast du dein erstes Lehrjahr empfunden?
Ich habe mein erstes Jahr sehr genossen, sowohl mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Schule als auch mit meinen Kolleginnen und Kollegen hier in der Firma. Die Arbeit in der Marketingabteilung mochte ich auch sehr, weil sie besonders abwechslungsreich ist und es nie langweilig wird. Meine Arbeitskolleginnen und -kollegen sind alle sehr nett. Ich fühle mich wirklich sehr wohl.
Wie sieht dein Betriebsalltag aus? Welche Aufgaben erledigst du an einem typischen Bürotag und wie strukturierst du diese?
Am Morgen aktualisiere ich jeweils zuerst eine Statistikdatei für meine Arbeitskolleginnen und -kollegen. Danach kümmere ich mich mit meiner Kollegin, die auch Lernende im Marketing ist, hauptsächlich um den Bereich Spenden und Lottos. Es ist unsere Aufgabe, die vielen Anfragen zur Unterstützung von Veranstaltungen, die Coop erhält, zu prüfen. Anhand eines Kriterienkatalogs bestimme ich, ob und in welcher Höhe wir auf die Anfrage eingehen. Ich leite meine Empfehlung an die Person weiter, die schliesslich entscheidet. Ich bin nicht völlig autonom, aber ich bin derjenige, der einen Vorschlag macht. Und meine Vorschläge werden sehr oft angenommen, das ist ermutigend. Anschliessend muss ich dem Kunden bzw. der Kundin die Entscheidung mitteilen. All diese Anfragen müssen schnell bearbeitet werden, da Fristen eingehalten werden müssen. Ich muss auch Informationen für die verschiedenen Geschäfte in der Westschweiz ins Intranet des Unternehmens stellen, etwa Plakate, die eine Werbeaktion ankündigen. Die Informationen müssen schnell verfügbar sein, ich muss also ziemlich schnell reagieren, denn auch hier gibt es Fristen. Um all diese Fristen zu verwalten, schreibe ich alles in meinen Outlookkalender. Jeden Morgen schaue ich mir an, was ich im Laufe des Tages zu tun habe. So kann ich sicher sein, dass ich nichts verpasse und die Fristen einhalte.
Wie erlebst du das Erledigen der Praxisaufträge für dich? Gibt es einen, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ich finde die Praxisaufträge schwierig, weil sie so viel Zeit in Anspruch nehmen! Man muss viel recherchieren, um die Antworten auf die gestellten Aufgaben zu finden. Wir haben etwa 20 Aufträge pro Jahr und müssen uns selbst organisieren, um sie zu erledigen. Das ist nicht einfach. Aber ich kann auf die Unterstützung meiner Praxisbildnerin zählen. Der Auftrag, der mich am meisten angesprochen hat, war jener, in dem man erklären musste, wie man sein Berufs- und sein Privatleben unter einen Hut bringt. Bei all den überbetrieblichen Kursen, der Schule, der Arbeit, den Praxisaufträgen, dem Sport fand ich es gut, über dieses Thema schreiben zu können. Damit konnte ich zeigen, dass ich mein Privatleben organisieren kann, auch wenn mein Berufsleben viel Raum einnimmt.
Tauschst du dich regelmässig mit anderen Lernenden aus? Wie erleben sie das erste Jahr ihrer Lehre?
Mit der anderen Lernenden aus dem Marketingbereich arbeite ich eng zusammen. Wir helfen uns gegenseitig bei den gemeinsamen Aufgaben und wir verstehen uns gut. Freitagmittags gehe ich mit einem Lehrlingskollegen essen, der in der Abteilung für Verkaufskoordination arbeitet. Das sind die Personen, mit denen ich mich im Unternehmen am meisten unterhalte. Ich habe auch Kontakt mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus der Marketingabteilung, aber bei den Gesprächsthemen spüre ich den Altersunterschied. Allerdings fühle ich mich inzwischen viel wohler als zu Beginn. Was meine Schulkolleginnen und -kollegen betrifft, so sind sie im Grossen und Ganzen mit ihrer Arbeit zufrieden. Aber wir finden alle, dass die Praxisaufträge kompliziert und zeitaufwendig sind.
Wie hast du dich mittlerweile im Schulalltag eingelebt?
Es klappt gut. Jetzt läuft alles rund, sowohl am Computer als auch mit den Lehrpersonen. Wir sind eine kleine Gruppe von vier Freunden, die sich gut verstehen. Der Unterricht ist gut, weil er Abwechslung zur Arbeit bietet und die Woche dadurch etwas schneller vergeht. Es ist interessant, wir lernen immer wieder neue Dinge, und das gefällt mir.
Was gefällt dir am Schulunterricht und was vielleicht weniger?
An manchen Wochentagen haben wir vier Lektionen hintereinander das gleiche Fach. Das ist manchmal langweilig, weil es so lange dauert. Wir haben Französisch, Wirtschaft und Informatik. Ich mag Informatik, besonders das eine Mal, als wir ein kleines Video drehen mussten. Ich mag auch Deutsch und Englisch sowie Buchhaltung, da ich in der Volksschule Wirtschaft hatte. Dagegen bin ich kein Fan von Französisch. Rechtschreibung und so waren nie mein Ding …
Wie erlebst du es, dass du die meiste Zeit am Computer arbeitest?
Es macht mir nichts aus, den ganzen Tag am Computer zu sitzen, zumal ich abends noch Videospiele spiele. Aber ich finde es gut, dass auch mit Papier gearbeitet wird. In den Schulstunden, in denen man wählen kann, ob man mit einem elektronischen oder einem Papierdokument arbeitet, nehme ich lieber das Papier, auch für meine Unterrichtsnotizen. Um etwas Abwechslung zum ständigen Sitzen vor dem Bildschirm zu haben, bewege ich mich regelmässig innerhalb unserer Büros.
Erstmals veröffentlicht: 15.07.2024
«Die Arbeit in der Marketingabteilung mochte ich sehr, weil sie besonders abwechslungsreich ist und es nie langweilig wird.»Dylan
Steckbrief Dylan: Der Kontaktfreudige
Kampagne «mini Lehrzyt»
Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.
Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.
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