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Cybersicherheit in Kleinbetrieben

Cyberangriffe können jeden treffen. Die Budgets für die nötigen Vorsichtsmassnahmen sind aber sehr unterschiedlich. Diese fünf Tipps sind auch für Ein-Personen-Betriebe und Kleinunternehmen umsetzbar.

Dass die fortschreitende Digitalisierung auch Risiken mit sich bringt, wissen alle. Trotzdem haben gerade kleinere Unternehmen meist zu wenig Ressourcen, um ihre digitale Umgebung sicher einzurichten. Viele verfallen zudem dem Trugschluss, dass sie zu klein seien, um auf den Radar der international organisierten Cyberkriminalität zu gelangen.

Angreifer im Netz suchen nicht prinzipiell nach den grössten Fischen, da diese in der Regel gut geschützt und entsprechend schwer zu knacken sind. Sie gehen eher nach dem Trial-and-Error-Prinzip vor. Wo sich eine günstige Gelegenheit bietet, schlagen Cyberkriminelle zu. Schlecht geschützte Netzwerke bieten grosse Angriffsflächen, genauso wie Bedienungsfehler und Unachtsamkeiten im Maileingang.

Die Strategien von Hackern sind vielfältig und entwickeln sich permanent weiter. Sie müssen aber kein Computerprofi werden, um einen soliden Schutz aufzubauen. Mit relativ einfachen Mitteln können Sie Ihre Geräte, Systeme und Daten schon recht gut vor Angriffen abschirmen. Der Mix aus starken Passwörtern, einer guten Firewall, regelmässigen Back-ups und Updates sowie einem achtsamen Umgang mit Nachrichten machen Ihr Netzwerk sicherer.

Falls trotzdem einmal ein Angriff passiert, heisst es ruhig Blut bewahren. Überlegen Sie sich schon im Vorfeld, welche Schritte Sie einleiten, wenn Ihre Daten gestohlen wurden oder Ihr IT-System nicht mehr funktioniert. Allenfalls entscheiden Sie sich zusätzlich für eine Cyberversicherung. Diese ersetzt die folgenden fünf Massnahmen nicht, sondern kann sie bei Bedarf ergänzen.

Praxistipps in Kürze

Zusätzliche Firewall und Virenscanner installieren

Windows hat automatisch eine kostenlose Firewall installiert, die Zugriffe aus dem Internet auf Ihren Computer blockiert. Manchmal reicht das aber nicht aus, beispielsweise, wenn ein auf Ihrem Computer installiertes Programm ins Internet geht. Wie oft das passiert (und wie oft das gar nicht nötig wäre), merken Sie spätestens nach der Installation einer zusätzlichen Firewall. Im Gegensatz zur automatischen Firewall können Sie hier nämlich manuell einstellen, wie streng diese kontrollieren soll und wie fleissig Sie über auffällige Aktivitäten informiert werden möchten.

Ein Anti-Viren-Programm sucht Ihr Netzwerk zusätzlich nach bösartigen Computerprogrammen ab, die Ihrem Geschäft schaden könnten. Besonders wichtig: Halten Sie Ihren Virenscanner immer auf dem neusten Stand. Diese Programme nehmen jeweils neue Viren auf, die im Umlauf sind, und funktionieren somit nur mit regelmässigen Updates.

Updates konsequent ausführen

Mit einem Update beheben Softwarehersteller Fehler und Sicherheitslücken. Bleiben sie bestehen, sind die Tore offen für Cyberkriminalität. Denn auch Hacker sind bestens über solche Schwachstellen informiert und tauschen sich gegenseitig aus, wie sie Zutritt erhalten. Ausserdem durchforsten sie das Netz gezielt nach schlecht geschützten Umgebungen.

Betrachten Sie die Aktualisierung Ihrer Systeme als gute Vorsorge. Wie bei einem regelmässigen Gesundheitscheck helfen Updates, kleinere Problemzonen aufzudecken und zu beheben. Macht man aber lange Zeit nichts, kumulieren sie sich und werden zu einem immer grösseren Risiko.

Zweites Zuhause für Daten einrichten

Die grösste Angst einer Firmeninhaberin oder eines Firmeninhabers ist es wohl, dass auf einmal alles weg ist: Adressen, Produktinformationen, Geschäftszahlen. Bewahren Sie deshalb alles, was Sie nicht missen möchten, noch einmal ausserhalb Ihres Netzwerks auf. Nur mit externen Back-ups stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Daten auch nach einem Cyberangriff noch zur Verfügung haben. Es gibt dafür gute automatische Programme, die – einmal eingerichtet – im Hintergrund funktionieren.

Passwortmanager nutzen

Wir haben unzählige Accounts, die mit einem Passwort geschützt sind. Da ist es naheliegend, immer den gleichen, einfachen Schlüssel zu verwenden, den man sich garantiert merken kann. Gerade Geburtsdaten und Namen verwenden viele Leute als Passwörter. Aber Vorsicht: Schwache Passwörter sind auch schneller geknackt.

Starke Passwörter sind eine wichtige Basis für Ihre digitale Umgebung. Da sich kein Mensch starke Passwörter merken kann (und die Excel-Tabelle auch nicht besonders sicher ist), heisst die Lösung Passwortmanager. Er speichert die Passwörter und alle Änderungen automatisch und loggt Sie direkt in die benötigten Systeme ein. Merken müssen Sie sich nur noch ein Passwort: jenes Ihres Passwortmanagers.

Im Maileingang vorsichtig agieren

Im Maileingang tummeln sich eingeschleuste Viren, die beim Öffnen Daten verschlüsseln oder zerstören. Während die dubiosen Nachrichten früher durch schlechte Rechtschreibung recht schnell erkennbar waren, kommen sie heute ziemlich professionell daher. Oft kopieren Cyberkriminelle sogar das Layout des ausgewählten Unternehmens, um echt zu wirken.

Als Grundsatz gilt immer noch, dass Sie nie via direkten Link Passwörter ändern oder Zahlungsinformationen weitergeben sollten. Öffnen Sie zudem keine Anhänge, die Sie ungefragt erhalten und sehen Sie von Downloads ab, die Ihnen von Unbekannten zugestellt wurden. Gerade besonders dringlich formulierte Meldungen, die beispielsweise mit der Stornierung eines Kontos drohen, sind mit Vorsicht zu behandeln. Im Zweifelsfall fragen Sie direkt nach oder gehen via Internet in den Account. Falls die Warnung echt ist, finden Sie sie hier.

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