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Zehnder: Beschäftigte sollen nicht für Fehler der Unternehmensführung zahlen
29.10.2024 - Die Zehnder Group will in Gränichen (AG) 50 Stellen in der Heizkörperproduktion streichen. Die Gewerkschaften Unia und Syna und der Kaufmännische Verband Schweiz fordern den Verzicht auf Entlassungen. Die Beschäftigten sollen nicht für Fehlentscheidungen des Managements und die Profite der Aktionäre bezahlen müssen.
Als Gründe für den geplanten Stellenabbau nennt die Zehnder Group unter anderem fehlende Wettbewerbsfähigkeit der Heizkörperproduktion. Tatsache ist aber auch, dass die Gruppe seit 2021 fast 50 Millionen Franken aus Geschäften in China abschreiben musste. Offenbar hat sich der Konzern zu stark in China exponiert, wofür die Beschäftigten jetzt den Preis zahlen sollen.
Gute finanzielle Lage
Die Zehnder Gruppe steht trotz zuletzt sinkender Gewinnzahlen finanziell gut da. Die Gewinnreserven liegen bei über 300 Millionen Franken, die flüssigen Mittel haben im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf über 55 Millionen Franken zugenommen. Auch den Aktionären geht es gut: In den letzten vier Jahren wurden mittels Aktienrückkäufen und Gewinnausschüttungen fast 110 Millionen Franken an die Aktionäre transferiert. Am meisten profitiert hat die Familie Zehnder. Diese hielt per Ende 2023 eine Mehrheit der stimmberechtigten Namenaktien und kommt auf 52,1 Prozent der Stimmrechte. Sie ist damit auch im Wesentlichen verantwortlich für die strategischen Entscheide der Gruppe und ihre Konsequenzen für die Beschäftigten.
Keine Entlassungen!
Die Gewerkschaften Unia und Syna und der Kaufmännische Verband Schweiz fordern den Verzicht auf Entlassungen. Falls Produktionskapazitäten umgelagert werden, muss für die betroffenen Arbeiterinnen und Arbeiter eine Weiterbeschäftigung in einem anderen Bereich gefunden werden.