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«Ich arbeite lieber im Büro als im Homeoffice»
Vom KV zur Projektleiterin mit Spezialisierung auf Collaboration Tools: Susanna Scolieri unterstützt ihre Teamkolleginnen und -kollegen bei der Anwendung von digitalen Technologien und begeistert sich dafür, kontinuierlich neue Tools zu testen.
Ich führe mein Gespräch mit Susanna Scolieri an einem Freitagmittag um 12.00 Uhr. Und zwar nicht, weil sie sich keine Mittagspause gönnt – im Gegenteil: Sie ist kurz davor, sich ins Wochenende zu verabschieden. Ihr Arbeitgeber Quant hat vor kurzem die 4.5-Tage-Woche eingeführt, wie sie mit strahlenden Augen erzählt.
Von der 4.5- zur 4-Tage-Woche
«Wir schauten verschiedene Themen an wie zum Beispiel Meetingkultur, Prozesse und Tools und analysierten, wo wir effizienter zu werden können», sagt Susanna. Die Firma machte ihre internen Hausaufgaben und setzte den damit verbundenen Wandel kurzerhand um. «Dabei wurden alle Mitarbeitenden von Anfang an in den Prozess eingebunden», führt sie aus. «Man wird gezwungen, effizienter zu werden. Du hörst auf, Dinge vor dir her zu schieben und überlegst ständig: Wo kann ich noch optimieren?». Die Belohnung dafür: Sich einen halben Tag früher ins Wochenende zu verabschieden. Die 4.5-Tage-Woche hat sich so gut bewährt, dass Quant ab Januar 2024 weiter reduziert und auf die 4-Tage-Woche umstellt.
Die Innovations- und Projektwerkstatt befindet sich im Herzen von Flims im Kanton Graubünden und begleitet Kunden aus unterschiedlichen Branchen dabei, ihre Projekte und Ideen zur realisieren. «Die Kunden bringen das Know-how, und wir die Methoden dazu», sagt Susanna in einem Satz, als ich sie nach dem Elevator Pitch frage.
Collaboration geschieht nicht von alleine
Ihre Rolle sieht Susanna darin, die Kolleginnen und Kolleginnen in der Anwendung von digitalen Collaboration Tools zu unterstützen. «Die Akzeptanz geschieht nicht von alleine. Wir müssen motivieren, Hemmschwellen reduzieren und den Nutzen aufzeigen», erklärt sie. Das macht sie sichtlich bereitwillig und mit grosser Begeisterung für die Sache. Daneben gehört zu ihrer Aufgabe, ständig neue Tools und Technologien zu evaluieren – etwa künstliche Intelligenz (KI). «Zuerst prüfen wir natürlich immer selber, wie uns Technologien unterstützen können, bevor wir diese in Kundenprojekten anwenden», sagt sie.
Susanna arbeitete davor lange in der Kommunikation und im Marketing. Das tat sie sehr gerne. Während einem Marketingjob in einer IT-Firma erhielt sie einen vertieften Einblick in die IT-Entwicklung und begann, sich für diesen Bereich verstärkt zu interessieren. Rasch wurde klar: «Ich will in der IT einsteigen», erzählt sie, und begann ihre Stelle als Projektleiterin bei Quant.
«Digital Collaboration Specialist» im Berufsalltag
Um diese Entwicklung professionell zu begleiten, suchte sie nach einer passenden Weiterbildung und stiess auf den Lehrgang «Digital Collaboration Specialist» von ICT Berufsbildung Schweiz und dem Kaufmännischen Verband Schweiz. «Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen», sagt sie. Mitunter ein Grund, weshalb sie sich für den Lehrgang entschied war, dass dieser vollständig digital durchgeführt wurde. «Wir waren Versuchskaninchen, aber alles hat super funktioniert», erzählt sie.
Büroräumlichkeiten fördern die Kreativität
Bei Quant gibt es die Option, im Homeoffice zu arbeiten. Susanna lacht, als ich sie danach frage: «Ganz ehrlich: Unsere Büros sind so cool eingerichtet, dass ich lieber ständig hier bin», sagt sie. «In unserer inspirierenden Arbeitsumgebung entfaltet sich die Kreativität auf ganz besondere Weise», fügt sie an.
Susanna wohnt in Laax und kommt im Sommerhalbjahr mit dem Bike ins Büro. «Mein Arbeitsweg beträgt dann 10 Minuten», sagt sie. Und genauso schnell ist sie nach der Arbeit auf der Langlaufloipe oder beim Joggen. Susanna ist ein Naturmensch. Sie liebt es, möglichst viel Zeit in den Bergen zu verbringen. Beim Biken, Skifahren oder Langlaufen findet sie den Ausgleich zum durchgetakteten Arbeitsalltag und tankt neue Energie.
Das KV als Lehre fürs Leben
Susanna absolvierte die kaufmännische Lehre in der öffentlichen Verwaltung in einem kleinen Dorf im Bündnerland. Da sie nur zu zweit waren – ihr Lehrmeister und sie selber – durchlief sie alle Abteilungen und wurde früh mit einer Vielzahl an Themen konfrontiert. «Ich lernte, wie das Steuer- und Sozialversicherungssystem funktioniert und befasste mich mit Themen wie Einwohnerkontrolle, Finanzen oder Bau», fügt sie an. Schon zu Beginn des ersten Lehrjahrs wurde sie ins kalte Wasser geworfen, als ihr Lehrmeister in die Ferien ging und ihr die alleinige Verantwortung überliess. «Es war eine wahnsinnig lehrreiche Zeit, ich habe viel für den Beruf und das Leben mitgenommen», betont sie.
Der Region verpflichtet
Ihr Ziel war früh klar: Sie wollte eine gute Ausbildung absolvieren, um in ihrer Heimat, dem Bündnerland, einen guten Job zu finden. «Im Kanton Graubünden gibt es tolle Arbeitgeber. Ausserdem war es wichtig für mich, der Region etwas zurückgeben zu können».
Das wird sie auch in Zukunft tun: «Ich will am Puls der Digitalisierung bleiben und mein Team und unsere Kunden auf dieser Reise unterstützen». Mit der spürbaren Energie und Leidenschaft für das Thema wird das Susanna bestens gelingen, daran besteht kein Zweifel.
Erstmals veröffentlicht: 18.9.2023
«Ich will am Puls der Digitalisierung bleiben und mein Team und unsere Kunden auf dieser Reise unterstützen.»Susanna Scolieri