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Managerin hoch zwei

Als Eventmanagerin und Leiterin des Sekretariats behält Sabrina Wey den Überblick. Ihr Ziel ist stets, sich und den Betrieb weiterzuentwickeln.

Die 33-Jährige ist Leiterin Sekretariat und Eventmanagerin im Museum der Kulturen Basel (Stand 2018). Für die Räumlichkeiten des Museums  plant sie interne und externe Veranstaltungen – vom Museumsfest über Führungen und Betriebsanlässe, Konzerte und Referate bis hin zur Abdankungsfeier – fürs Museum oder für Privatpersonen, Gruppen, Vereine, Firmen und Institutionen.

Goldene Zeiten

Wey ist ein Organisationstalent, das durch eine sehr gute Schule gegangen ist: die Hilton-Hotelkette. «Es war ein grosser Glücksfall, dass ich im Hilton Basel meine Lehrstelle als Hotelsekretärin – so hiess es damals – antreten durfte.» Sie lernte in der Lehre alle administrativen Abteilungen des Hotels kennen und schätzt bist heute, dass sie nicht als Lernende, sondern als Mitarbeiterin behandelt wurde. Zudem sei sie sehr gefördert worden. Nach der Lehre bot man ihr eine Stelle in Genf an, damit sie ihre Französischkenntnisse verbessern konnte. Dort war sie in der Buchhaltung tätig. «So konnte ich in ein neues Gebiet reinschauen, wovon ich auch jetzt noch profitiere.»

Es zog die junge Frau allerdings wieder in die Region Basel, zu Familie und Freunden zurück. Im Hilton wurde zu diesem Zeitpunkt eine Stelle in der Eventabteilung frei. Die drei Jahre als Conference Manager gefielen Wey sehr gut. In den eigenen Sälen organisierte sie Veranstaltungen. Sie war aber auch für das Catering ausser Haus zuständig. «Damals herrschten noch goldene Zeiten», sagt sie und erinnert sich an die grossen Anlässe zum Beispiel an der Uhren- und Schmuckmesse.

Neues Stellenprofil

Dennoch strebte Wey eine Veränderung an. Sie wollte weg von der Hotellerie – obwohl sie bereits das Geld für die Hotelfachschule zusammengespart hatte. Dieses brauchte sie dann für eine Weltreise auf. Zurück in Basel bewarb sie sich um die Stelle der Leiterin Sekretariat im Museum der Kulturen Basel. «Ich wusste nicht, was mich erwartete und die Museumslandschaft war auch unbekanntes Gebiet für mich.»

Die Sekretariatsaufgaben unterschieden sich nicht wesentlich von jenen im Hotel: Gäste und Kunden empfangen, Telefondienst, Mail- und Briefverkehr usw. Doch sie konnte dies in Jeans tun und musste keine Uniform tragen. Zudem war eine Mittagspause möglich und meist auch ein pünktlicher Feierabend.

Speziell war, dass das Museum zur Baustelle wurde, kaum hatte Wey angefangen. Mit der Neueröffnung 2011 änderte sich ihr Stellenprofil: Das Eventmanagement kam dazu, sie trug fortan die Verantwortung für die grossen internen Events wie Museumsnacht oder Museumsfest, aber auch für die Organisation von Fremdanlässen im Haus. «Für mich war neu, dass wir nicht nur ein Veranstaltungsort sind, sondern auch Veranstalter.»

Mit Berühmtheiten auf Du

Einen Alltag kennt Wey nicht. Diese Tatsache sowie die Vielfältigkeit ihrer Aufgaben sind für sie das Schönste am Job. Aber: «Die Tage sind kaum planbar.» Doch sie mag diese Herausforderung. Eine Eventmanagerin sollte sowieso Freude an neuen Herausforderungen mitbringen, meint Wey. Und wichtig sei in dieser Funktion, den Überblick zu behalten und vernetzt zu denken. Ihr Ziel ist stets, sich und den Betrieb weiterzuentwickeln.

Das Schwierigste ist für sie, das Gleichgewicht zu behalten zwischen ihren beiden Funktionen. Und dass alle Kundinnen und Kunden gleich gut bedient werden. Dabei macht sie keinen Unterschied, ob es «normale» Leute sind oder berühmte Musiker und Komponisten wie Daniel Schnyder. Dieser hatte zum Museumsjubiläum ein ganz spezielles Konzert arrangiert. «Der richtige Umgang mit der Kundschaft wurde mir im Hilton eingeimpft», erklärt sie.

Mitten im Geschehen

Immer wieder sitzt Wey zusammen mit dem Lernenden vor dem PC. «Ich war sofort Feuer und Flamme, als die damalige Verwaltungsleiterin auf mich zukam und fragte, ob wir wieder Lernende ausbilden möchten.» Sie absolvierte die Weiterbildung zur Berufsbildnerin und nimmt sich seither den jungen Menschen an. «Lernende sind eine grosse Bereicherung für einen Betrieb», sagt sie.

Zur Institution Museum hat Wey inzwischen eine ganz andere Beziehung. «Für mich ist das Museum ein spannender Arbeitsort, wo viele Berufsfelder zusammenkommen.» Sie geht auch selber vermehrt in Museen und bringt dann vielleicht Ideen für ihre eigene Arbeit mit. Im Fokus habe sie immer das Landesmuseum, sagt sie.

In Zürich wohnt sie auch. Der Liebe wegen. Der Arbeitsweg habe sich gut «eingependelt». Ihre Zukunft sieht sich jedoch eher in Basel. Und weiterhin zu 100 Prozent im Museum. In ihrem schön hellen Büro am Münsterplatz, mitten in der Stadt, vis-à-vis einer Schule «fühle ich mich am Puls des Geschehens».

Deshalb bekommt sie auch die Basler Fasnacht jeweils hautnah mit. Sie selber macht Fasnacht auf dem Land, spielt in einer Guggenmusik. Ansonsten verbringt sie ihre Freizeit mit Familie und Freunden, hält sich mit Schwimmen fit und verreist gerne.

Erstmals veröffentlicht: 26.4.2018, aktualisiert am 19.1.2022

«Es war ein grosser Glücksfall, dass ich im Hilton Basel meine Lehrstelle als Hotelsekretärin – so hiess es damals – antreten durfte.»
Sabrina Wey

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